Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit sind einige gigantische Konzerne gemeinsam mit der Regierung der USA daran, die weltweite Kontrolle über sämtliches Saatgut zu erlangen. Es ist gentechnisch so verändert, daß es vor der Wiederaussaat „Selbstmord“ begeht. Ihr Ziel hatte Henry Kissinger schon auf den Punkt gebracht: „Kontrolliere die Nahrungsmittel, und du kontrollierst das Volk.“
Tun Sie so, als wäre das, was Sie gleich lesen werden, ein Krimi, denn sonst glauben Sie es vielleicht nicht. Ein Konzern, der Agrarpestizide und -herbizide herstellt und Saatgut für die wichtigsten Getreidearten verkauft, ließ verlauten, daß er einen kleinen, sozusagen unbekannten Saatguthersteller in Mississippi aufkaufen wolle: die Firma Delta & Pine Land aus Scott im US-Bundesstaat Mississippi. Die Massenmedien nahmen keine Notiz von diesem Ereignis. Durch diese Übernahme erhält jedoch der weltgrößte Hersteller von genetisch veränderten Organismen (GVO), der Monsanto-Konzern aus St. Louis, Missouri, die weltweiten Patentrechte für die sogenannte ‚Terminator‘-Saatgut-Technologie.
Um die Bedeutung dieser Fusion verstehen zu können, müssen wir etwa vierzig oder mehr Jahre auf die Anfänge des ‚Agrobusiness‘ zurückblicken. Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts beschlossen zwei Professoren der Harvard Business School (von denen einer zuvor ein hoher Beamter des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums gewesen war), die weltweite Nahrungsmittelproduktion zu revolutionieren. Nach außen hin war es ihr Ziel, die Landwirtschaftserträge zu steigern. Das Geschäft des Nahrungsmittel- und Ballaststoffanbaus sollte ebenso effizient werden wie die Herstellung von Automobilen oder Rundfunkempfängern.Die beiden Professoren hießen Ray Goldberg und John Davis. Sie prägten den Begriff ‚Agrobusiness‘ als Umschreibung für ihre stille Revolution. Ihr Argument war es, daß die Landwirtschaft, die den jahreszeitlichen Wachstumszyklen unterworfen ist, zu sehr auf den Kleinbauern ausgerichtet sei. Der Kleinbauer war das ‚schwache Glied‘ in ihrer Kette. Wenn er keinen Mais oder Weizen anbauen kann, hält er Milchkühe, Hühner und ein paar Schweine und verkauft seine Erzeugnisse auf dem Dorfmarkt. Wir nennen ihn den Familienbauer.
Angefangen haben sie mit den Zitrusfarmern in Florida und dem Orangensaft-Hersteller Sunkist. Langsam begannen Goldberg und Davis, das Gesicht der amerikanischen Landwirtschaft zu verändern. Dann kamen die Hühner. Anstelle von einigen wenigen Hühnern mit freiem Auslauf, die ihr Futter im Freien aufpickten, führten Perdue Farms und später Tyson Farms aus Arkansas die Methoden von Davis und Goldberg ein. Damit wurde die Geflügelzucht industrialisiert. Wie bei einer Autoherstellung am Förderband wurden auf Betriebsanalysen basierende Methoden eingeführt. Die Schlüsselzahl war die Massenproduktion von Tonnen von Hühnerfleisch pro Stunde. Auf den sogenannten Fabrikfarmen wurden die Fütterung, Impfung und Schlachtung mechanisiert. Es wurden Zehntausende, manchmal Hunderttausende von Kleinvögeln in Käfigen zusammengepfercht, wo sie niemals das Tageslicht erblickten. Sie wurden mit Antibiotika vollgepumpt, weil sie dadurch schneller wuchsen. Zeit war Geld.
Schritt um Schritt breitete sich das Agrobusiness über die ganze amerikanische Landwirtschaft aus. Die Energiekrise der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gab der ‚Kostenreduktion‘ nochmals einen großen Auftrieb. Landwirte mußten Kredite aufnehmen, um überleben zu können, was Hunderttausenden von ihnen nicht gelang. Dann nahm die ‚Wirtschaftlichkeit durch Massenproduktion‘ die Überhand. Riesige Weidelandbetriebe wie die Firmen Iowa Beef Processors, Cargill Beef und andere schlossen sich Ende der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts in den USA zu einem Rindfleisch-Kartell zusammen. Es war Präsident Lincoln gewesen, der während der 60er Jahre des 19. Jh. das amerikanische Landwirtschaftsministerium gegründet hatte, um die Interessen von Familienlandwirten zu schützen. Nun war eben dieses Ministerium zu einem politischen Amt der großen Agrobusiness-Konzerne umgewandelt worden. Als ihre Schulden anstiegen, wurden die Landwirte langsam gezwungen, ihre Arbeitskraft auf vertraglicher Basis an die neuen Agrobusiness-Konzerne wie Tyson Foods oder Cargill Beef zu vergeben. Das traditionelle Gesicht des landwirtschaftlichen Amerikas wandelte sich radikal.
Anfang der 90er Jahre führte eine Reihe von Fusionen und Übernahmen in den USA zu einem Kartell. Über 80 Prozent der 35 Millionen Viehschlachtungen pro Jahr waren nun in den Händen von vier Großkonzernen. Genau das gleiche galt für die meisten anderen Nahrungsmittelbereiche.
Diese Umwandlung war für die neuen, gigantischen Agrobusiness-Konzerne sehr rentabel. Das Einkommen der Familienlandwirte stürzte in sich zusammen, da sie bis zum Ende des 20. Jahrhunderts die Kontrolle über ihren Markt vollständig an die Agrobusiness-Giganten abgeben mußten. Der durchschnittliche Jahresgewinn auf dem Aktienkapital stieg im industriellen Nahrungsmittelverarbeitungssektor von 13 Prozent im Jahr 1993 auf 23 Prozent im Jahr 1999. Hunderttausende von unabhängigen Familienlandwirten wurden durch die Ausbreitung des Agrobusiness und der dazugehörenden Großbetriebe aus dem Geschäft gedrängt. Es war ihnen unmöglich, dem Wettbewerb standzuhalten. Die traditionelle Landwirtschaft war arbeitsintensiv, wohingegen die Fabriklandwirtschaft kapitalintensiv war. Die Landwirte, denen es gelang, Geld für Tierhaltesysteme aufzunehmen, stellten bald schon fest, daß die geringen Ersparnisse der Arbeitskosten nicht genügten, um die steigenden Einrichtungs-, Energie-, Käfighaltungs- und Medikamentenkosten zu decken.
Die Zunahme der Fabriklandwirtschaft führte zu einer Abnahme des Einkommens, das unabhängige Landwirte durch ihre Tierhaltung erzielen konnten; Tausende wurden aus dem Geschäft gedrängt. Zwischen 1979 und 1998 nahm die Zahl der Landwirte in den USA um 300’000 ab.
Ende der 90er Jahre beschrieb ein Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums, welche enormen Sozialkosten mit der Zerstörung der amerikanischen Familienfarm durch das Agrobusiness verbunden waren und wie die wirtschaftliche Basis von ganzen Landwirtschaftsgemeinschaften zusammenbrach. Orte, deren wirtschaftliche Grundlage die Landwirtschaft bildete, wurden zu Geisterstädten. Das Landwirtschaftsministerium ließ diesen Bericht verschwinden.
In den 80er und 90er Jahren verließen Landwirte in Scharen ihr Familienland; das Agrobusiness füllte die Lücke schnell. In von der Landwirtschaftsdepression betroffenen Gegenden versuchten Gemeinden oft verzweifelt, Arbeitsplätze anzuziehen und boten den neuen Agrobusiness-Giganten attraktive Zugeständnisse, Steuervorteile und andere Anreize, damit sie ihre industriellen Landwirtschaftbetriebe in der Region ansiedelten. Damit sollten neue Arbeitsplätze geschaffen und wirtschaftliches Wachstum erzielt werden. Das Hauptwachstum fand, aufgrund der gewaltigen Tieranhäufungen, beim Tierkot statt – tierische Abfallprodukte in unvorstellbaren Mengen fielen an.
Dieser Prozeß wurde von finanzstarken politischen Lobbygruppen unterstützt, um jahrzehntealte Gesetze zu Fall zu bringen, welche solche Monopole in der Nahrungsmittelproduktion verboten. Parallel dazu gab es beim Saatgut ähnliche Tendenzen. Ohne Saatgut kann heute kein Landwirt Feldfrüchte wie Weizen, Mais, Sojabohnen, Raps oder Reis anbauen.
Die Kontrolle der weltweiten Versorgung mit Saatgut ist zum Ziel der machtvollen elitären Interessensgruppen geworden, die hinter den marktbeherrschenden Machtkonzentrationen im Agrobusiness in den USA und in der EU stehen. Im wesentlichen kontrollieren weltweit drei oder vier Getreidekonzerne (die alle in den USA ansässig sind) den überwältigenden Anteil an Saatgut für Sojabohnen, Weizen und andere Nahrungsmittel. Cargill, Bunge, ADM und, bis vor kurzem, Continental Grain bestimmten den Welthandelspreis für Saatgut.
Die Personen der obersten Unternehmensleitung wechselten von der Industrie in die Regierung, um die Gesetzgebung zu kontrollieren und im amerikanischen Landwirtschaftsministerium sowie in wichtigen EU-Landwirtschaftsministerien die Politik zu beeinflussen. Es gab jedoch eine klaffende Lücke in der vollständigen Kartellisierung und Kontrolle der Nahrungsmittel als globales Wirtschaftsgut, nämlich die Tatsache, daß Landwirte imstande waren, einen Teil ihrer eigenen Ernte als Saatgut für die nächste Aussaat einzusetzen, ohne den großen Saatgutherstellern wie Pioneer HiBred, Syngenta oder Monsanto jährliche Lizenzgebühren entrichten zu müssen.
Das fehlende Stück im Agrobusiness-Puzzle war die Vervollkommnung von patentiertem Saatgut. Dessen Zweck war es, nach nur einer Ernte Selbstmord zu begehen, um den Landwirt zu zwingen, jährlich eine Gebühr zu entrichten oder seinen Ernteertrag gänzlich zu verlieren. Solches Saatgut wird unter dem Namen GURT (Genetic Use Restriction Technologies – Technologien zur Einschränkung durch Genmanipulation) gehandelt. Der verbreitete Name für diese genmanipulierten Samen ist Terminator, zu Ehren der Hollywood-Filmfigur, die in fröhlicher Ausgelassenheit tötet.
Wie ein altes chinesisches Sprichwort sagt: „Wenn du einen Frosch kochen willst, mußt du ihn zuerst in einen Topf mit kaltem Wasser setzen. Während der Frosch dann in seliger Genügsamkeit dasitzt, kannst du das Wasser ganz, ganz langsam zum Kochen bringen, bis es für den Frosch zu spät ist, hinauszuspringen.“
Ganz ähnlich ist es mit der Kartellisierung der weltweiten Nahrungsmittelversorgung. Die Landwirtschaft erfuhr in den letzten vier Jahrzehnten eine grundlegende Wandlung von einem stabilen, gesunden Familienunternehmen hin zu gigantischen weltumspannenden Industrieunternehmungen, deren Nahrungsmittelerzeugnisse zunehmend vergiftet sind und deren Nährwert immer zweifelhafter wird. B egon nen hat alles in den Vereinigten Staaten und in Kanada und hat sich dann auch auf die EU-Länder ausgebreitet – dank des enormen politischen Drucks, den Washington auf die Europäische Kommission ausgeübt hat. Nun bezeichnet der Erwerb des Terminator-Patentes durch Monsanto den Anfang einer nichts Gutes verheißenden neuen Phase in der globalen Monopolisierung unserer Nahrungsmittelversorgung.
Die Monsanto Corporation aus St. Louis, Missouri, ist der weltgrößte Hersteller von genmanipuliertem Saatgut und dazugehörenden Agrochemikalien. Deren Entscheidung, die Firma Delta & Pine Land zu übernehmen, wurde jetzt gefällt, um das fehlende Glied zu ergänzen und damit die totale Kontrolle der weltweiten Saatgutversorgung für die Nahrung von Mensch und Tier durch eine winzige Elite von Privatkonzernen sicherzustellen. Wenn die Menschen nicht aufwachen und das Offensichtliche sehen, dauert es vielleicht noch ein Jahrzehnt, bis die vollständige Kontrolle über die weltweite Nahrungsmittelversorgung in den Händen von vielleicht drei oder vier gigantischen Privatkonzernen liegt, die allesamt enge Verbindungen zur Kriegsmaschinerie des amerikanischen Verteidigungsministeriums haben. Dadurch bekämen sie eine Macht über das menschliche Leben, die zuvor niemand hatte, nicht einmal die machtgierigsten Eliten.
Am schockierendsten ist die Tatsache, daß die Terminator-Technologiepatente von Delta & Pine Land gemeinsam mit der Regierung der USA und dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium entwickelt wurden. Letzteres arbeitete seit 1983 mit Delta & Pine Land zusammen, um die Terminator-Technologie durch die Genmanipulation von Saatgut zu vervollkommnen. Doch was genau ist die Terminator-Technologie, und warum ist sie so gefährlich?
Den meisten von uns ist es egal, woher der Mais in der Kellogg’s Corn Flakes-Schachtel oder der Schnellkochreis in der Schachtel von Uncle Ben’s herkommt, wenn wir im Supermarkt einkaufen gehen; alles entspringt aber einem Samenkorn. Ein Landwirt kann die Samen seiner Ernte des Vorjahres nehmen und sie wieder aussäen, um die nächste Ernte zu erzeugen. Samen können aber auch für jede Aussaat neu gekauft werden, und zwar bei den Firmen, die ihr Saatgut kommerziell vertreiben.
Das Aufkommen von kommerziell patentiertem GVO-Saatgut Anfang der 90er Jahre ermöglichte Firmen wie Montanto, DuPont oder Dow Chemicals einen Wechsel vom Lieferanten für agrochemische Herbizide und Pestizide wie Roundup hin zu patentiertem genmanipuliertem Saatgut wie Mais, Reis, Sojabohnen oder Weizen zum Anbau auf landwirtschaftlichen Betrieben.
Einen großen Aufschrei gab es – zurecht – deswegen, weil diese patentierten ‚Suizid-Samen‘ eine Bedrohung für die mittellosen Bauern in Entwicklungsländern wie Indien oder Brasilien darstellen, die normalerweise ihr eigenes Saatgut für die nächste Aussaat zurückbehalten. Terminator-Saatgut stellt im wesentlichen eine Bedrohung für die Lebensmittelversorgung in Europa, Nordamerika, Japan und in allen Ländern dar, in welchen Monsanto und dessen Elitekartell von GVO-Agrobusinessfirmen in den Markt eintritt.
‚Terminator‘-Pflanzen sind genmanipuliert, damit sie sterile Samen hervorbringen. Durch das Einführen von ‚Unterstützer‘- und ‚Markierungs‘-Genen und Gen-Schaltern ist es möglich, die Sterilität der Ernte dadurch ein- oder auszuschalten, daß die Pflanze auf der Molekularebene mit Chemikalien behandelt wird. Das Saatgut kann geerntet werden, jedoch kann es ohne wiederholte Anwendung eines chemischen Induktors nicht als Ausgangsmaterial für die nächste Aussaat verwendet werden.
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