Sie sind im News-Archiv der ZeitenSchrift gelandet.
Aktuelle Beiträge finden Sie im Bereich Aktuell.

Amerikanische Marines müssen in Afghanistan die Heroin-Plantagen der Taliban bewachen

Es ist bekannt, dass die im Norden Afghanistans stationierten deutschen Soldaten die Mohn-Plantagen der afghanischen Bauern nicht zerstören dürfen. Der Auftrag der deutschen Soldaten lautet schlicht, die öffentliche Ordnung zu gewährleisten. Von Rauschgiften und Mohnplantagen steht nichts in ihrem Auftrag. So schauen die deutschen Soldaten denn weg, wenn sie riesige Mohnfelder sehen. Bei den Amerikanern war das bislang anders. Aber auch das hat sich nun nach offiziellen Angaben geändert ...

Amerikanische Soldaten bekämpfen in Afghanistan nicht nur den Terror. Auch die riesigen Mohnfelder weckten in der Vergangenheit ihr Interesse. Denn ein großer Teil der Mohnernte wird zu Heroin verarbeitet – und landet auf dem amerikanischen Markt. Vor diesem Hintergrund haben die Amerikaner in den vergangenen Jahren auch immer wieder große Anbauflächen von Mohn in Afghanistan vernichtet.

Nun gibt es im Internet eine Plattform, auf der amerikanische Soldaten sich austauschen und Neuigkeiten vorwiegend über Waffengattungen abrufen können. Military.com heißt die Seite. Zum Erstaunen vieler  erfahren die amerikanischen Soldaten nun dort in diesen Tagen, dass selbst amerikanische Eliteeinheiten wie die Bravo Company's 1st Platoon der Marines inzwischen neben den Mohnplantagen in Afghanistan schlafen, diese betrachten – aber nicht vernichten dürfen. Mindestens 100 Millionen Dollar kassieren die Taliban pro Jahr an »Zöllen« von den afghanischen Rauschgift-Bauern – es ist Geld, das die Taliban verwenden, um Waffen zu kaufen. Und mit diesen ziehen sie dann in den Krieg gegen die amerikanischen Soldaten. Viele amerikanische Soldaten kratzen sich nun vor Ort in Afghanistan verwundert am Kopf: Denn die Kommandeure haben ihnen gesagt, das es zur Verstimmung der einheimischen Bauern führen können, wenn man ihre Rauschgift-Felder mit dem Mohn vernichte. Und das müsse man schließlich respektieren.

93 Prozent des Heroins der Welt kommen aus Afghanistan. Ein in Afghanistan stionierter Soldat aus Ohio sagt, die Mohnfelder in Afghanistan seien wie die Kornfelder in Ohio. Man erntet auf den Feldern – und die Bauern brauchen keine Kalaschinkow bei der Arbeit zur Eigensicherung. Denn die amerikanischen Soldaten haben sich mit ihnen arrangiert. Man hat eben inzwischen Verständnis dafür, dass der Heroinhandel die einzige Möglichkeit für die afghanischen Bauern ist, Geld zu verdienen ...

Quelle: Kopp Verlag

Und zum Schluss noch dies:

In drei Monaten steht die nächste Opiumernte in Südafghanistan bevor. Seit der US-Invasion ist die Opiumproduktion in Afghanistan von 1000 Tonnen (2001) auf 8200 Tonnen (2007) gestiegen und nach UN-Berichten wird ein erneuter Anstieg für 2008 erwartet. (Die größte Opiumernte vor der US- und NATO-Invasion betrug 4000 Tonnen.)Den höchsten Anstieg verzeichnete die Provinz Helmand: 2007 kamen fast 53% der gesamten afghanischen Opiumproduktion aus Helmand.

Dort sind 7700 britische Soldaten stationiert.